Superfood - Heimische Beeren

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p>Superfoods zählen zu den aktuellen Ernährungstrends. Die Argumente dafür sind verständlich: Die Nahrungsmittel, um die es geht, vereinen viele positive Eigenschaften in sich. Beispielsweise sind manche Superfoods reich an gleich mehreren wichtigen Vitaminen. Mit dem Verzehr von wenigen Lebensmitteln kann man also schon eine ganze Menge für seine Gesundheit tun, im Rahmen einer ausgewogenen Ernährung sind Superfoods daher beliebt.

Der Nachteil an einem Speiseplan mit Superfoods: Meistens zählen exotische Lebensmittel dazu, wie beispielsweise Avocado, Chiasamen oder Quinoa. Solche Nahrungsmittel wachsen nicht in unseren Breiten und müssen daher aus ihren Herkunftsländern importiert werden. Die Superfoods mögen also an sich gesund sein, ihre Wirkung auf die Umwelt ist jedoch oft alles andere als positiv. Abgesehen vom Import wird auch beim Anbau häufig die Landschaft belastet. Zudem herrschen in anderen Ländern auch andere Vorschriften, was die Nutzung von Pflanzenschutzmitteln und ähnlichen Chemikalien angeht. Importierte Lebensmittel sind entsprechend häufig höher belastet, als es gut wäre. Mit dem vermeintlich gesunden Lebensmittel strapaziert man also die Umwelt und dazu auch meist den Geldbeutel, denn exotische Superfoods sind in aller Regel teuer.

Muss man auf den gesunden Ernährungstrend nun wieder verzichten? Keineswegs, denn es gibt zu vielen Superfoods aus fernen Ländern Alternativen, die bei uns wachsen. Deutlich günstiger und für die Umwelt verträglicher. Dadurch, dass die Transportwege viel kürzer sind, sind Superfoods aus der Region auch frischer.

Manche Superfoods, die von weit her importiert werden, lassen sich tatsächlich in unseren Breiten anbauen. Das gilt zum Beispiel für Goji-Beeren, die sehr viel Vitamin C enthalten. Ähnlich hoch ist der Vitamin-C-Gehalt in schwarzen Johannisbeeren, hier schlägt die Beere sogar Zitrusfrüchte wie Orangen. Wenn man Spaß am Gärtnern hat, kann man aber auch einfach ausprobieren, die Goji-Beeren selbst anzubauen.

Auch andere heimische Beeren können mit exotischen Superfoods locker mithalten. So sind Acai-Beeren für ihren hohen Gehalt an Anthocyanen, blauen Pflanzenfarbstoffen, bekannt. Diese Stoffe schützen den Körper vor Oxidationsprozessen. Eine große Menge Anthocyane findet sich jedoch auch in heimischen Beeren, so zum Beispiel in schwarzen Johannisbeeren, Brombeeren, Holunderbeeren und Heidelbeeren. Weitere Obst- und Gemüsesorten aus unseren Breiten sind Kirschen, blaue Trauben und Rotkohl.

Die bereits erwähnten Heidelbeeren sind darüber hinaus auch noch reich an Magnesium und Kalzium. Der Gehalt an Vitamin C ist sogar höher als in den Acai-Beeren, die Menge der Vitamine E und A ist bei beiden Beeren ähnlich. Heidelbeeren sind also ein echtes Superfood und wachsen vor der Haustür.

Holunderbeeren enthalten nicht nur Anthocyane, sondern dazu noch Folsäure und Vitamin C, Brombeeren sind gute Lieferanten für die Vitamine E und A.

Aber auch Himbeeren enthalten eine ganze Menge wichtiger Nährstoffe. An Vitaminen befinden sich vor allem solche aus der B-Gruppe und Vitamin C in den Beeren, sie haben aber auch einen sehr hohen Eisengehalt. Darüber hinaus enthält die Himbeere Magnesium und Kalzium.

Viele unserer heimischen Beerensorten haben es also wirklich in sich und brauchen sich hinter exotischen Superfoods nicht zu verstecken. Neben den Beeren gibt es noch zahlreiche weitere Alternativen zu gängigen Superfoods aus fernen Ländern.

Wegen des hohen Gehalts an Vitaminen zählen beispielsweise auch Moringa und Schisandra zu den Superfoods. Bei uns wachsende Obst- und Gemüsesorten, die reich an bestimmten Vitaminen sind, sind zum Beispiel grüne Bohnen, Petersilie, Haselnüsse und Kirschen. Haferflocken enthalten dagegen viel Zink und Magnesium und zudem noch einiges an Ballaststoffen.

Als eines der Superfoods schlechthin gilt die Avocado. Diese enthält ungesättigte Fettsäuren, die gut für das Herz-Kreislauf-System sind. Eine heimische Alternative, die sogar noch mehr ungesättigte Fettsäuren enthält, ist die Walnuss. Statt für die Versorgung mit vielen Proteinen und Eisen Quinoa zu verzehren, kann man zu Hirse greifen, die über dieselbe Kombination an Nährstoffen verfügt.

Omega-3-Fettsäuren sind ebenfalls sehr gesund. Diese sind aber nicht nur in Chia-Samen enthalten, sondern auch Leinsamen. Hier sollte man beim Kauf jedoch darauf achten, dass der Leinsamen nicht importiert wurde. Chia-Samen enthalten außerdem eine große Menge der Vitamine C und E. Hier können Hagebutten, Äpfel oder Tomaten jedoch mühelos mithalten.

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